kommmitmensch
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kommmitmensch

Die sechs Handlungsfelder der Kampagne kommmitmensch sind:

  • 1. Führung – Die Unternehmensleitung als entscheidender Impulsgeber
  • 2. Kommunikation – Miteinander reden ist das A und O
  • 3. Beteiligung – Erfahrung und das Wissen der Beschäftigten intensiv nutzen
  • 4. Fehlerkultur – Fehler offen diskutieren und daraus lernen
  • 5. Betriebsklima – In meinem Betrieb fühle ich mich wohl!
  • 6. Sicherheit und Gesundheit – Selbstverständlich einbeziehen

Neben den Gestaltungsmöglichkeiten der Führungskraft durch eine gute Organisation in den Freiwilligen Feuerwehren gibt es weitere Vorteile, z. B. die Möglichkeit Sicherheit und Gesundheit im Betrieb vorzuleben. An dieser Stelle sind sämtliche Ebenen der Führung angesprochen. Dies umfasst sowohl die Leitung der Feuerwehr als auch die Leitungen der Einheiten, der Gruppen und der einzelnen Trupps. Wenn die Führungskraft als gutes Vorbild wahrgenommen wird, fällt es den Kameradinnen und Kameraden leichter, sich selbst sicher und gesund zu verhalten. Regeln und Vorschriften sind da deutlich weniger wirksam.

Auch das Miteinander in den einzelnen Löschgruppen wird gestärkt, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und sich die Führungsperson in ihrem Verhalten nicht von den Kameradinnen und Kameraden abhebt.

Mit gutem Beispiel vorangehen
Als Führungskraft haben Sie, neben Ihren anderen Funktionen, auch eine Vorbildfunktion. Diese nehmen Sie wahr, indem Sie selbst konsequent sicheres und gesundes Verhalten z. B. in Einsätzen und Übungen vorleben, beispielsweise indem Sie notwendige Schutzausrüstungen tragen.

Rückmeldungen geben
Angemessene Rückmeldungen zu der Qualität der Arbeit können Sie in regelmäßigen Einsatznachbesprechungen oder auch in Einzelgesprächen mit Ihren Kameradinnen und Kameraden deutlich machen. Sprechen Sie weniger konstruktive oder zielführende Ideen an, aber berücksichtigen Sie dabei auch gute Vorschläge oder Überlegungen Ihrer Kameradinnen und Kameraden und geben Sie entsprechend Anerkennung. Dies kann sich in einem Lob oder durch eine andere Honorierung ausdrücken.

Austausch fördern
Bei der Gestaltung der Kommunikation in der Freiwilligen Feuerwehr kommt der Führungskraft eine zentrale Rolle zu. Einerseits ist ein offenes Ohr wichtig. Kooperatives, mitwirkungsorientiertes Führungsverhalten kann beispielsweise dadurch gefördert werden. Andererseits ist es wichtig, geplante Veränderungen frühzeitig allen Kameradinnen und Kameraden mitzuteilen, da dies dazu beiträgt, dass sich alle mitgenommen und auch einbezogen fühlen.

Werte definieren
Wie mitarbeiterorientierte Führung aussehen kann, wird durch die Leitung der Feuerwehr oder einzelner Löschgruppen geprägt. Leitlinien umreißen sowohl die Erwartungen an das Führungsverhalten als auch die Ansprüche, die das Führungspersonal selbst an seine Vorgesetzten stellen kann. Führungskräfte sollten ihre Kameradinnen und Kameraden fair behandeln und ihre Arbeit wertschätzen. Fairness, Anerkennung und Wertschätzung bedeuten auch, dass Führungskräfte für Chancengleichheit in den einzelnen Einheiten sorgen.

Voraussetzungen schaffen
Führung erfordert zum einen Zeit, zum anderen über die fachliche Qualifikation hinausgehende Fähigkeiten, die gegebenenfalls weitere Qualifizierung erfordern. Dies bedeutet auch, dass sich eine Führungsperson Zeit nehmen sollte, sich nachhaltig mit den Themen Sicherheit und Gesundheit bei der Freiwilligen Feuerwehr zu beschäftigen.


2. Kommunikation

Wer ein offenes Ohr für Fragen und interessante Ideen hat und diese auf Augenhöhe diskutiert, kann sich weiterentwickeln. Für Freiwillige Feuerwehren oder Löschgruppen bedeutet das höhere Effektivität und Zukunftsfähigkeit sowie weniger Risiken.

Missverständnisse und Konflikte sowie ein mangelhafter Informationsfluss werden vermieden. Wenn Informationen bezüglich Sicherheit und Gesundheit durch gute Kommunikation allen Beteiligten zur Verfügung stehen, werden Unfälle reduziert.

Ebenso hängen das persönliche Wohlbefinden und das Betriebsklima stark von der Kommunikation ab. Diese stärken nicht nur den Zusammenhalt, sondern sind auch ein positives Aushängeschild für die Freiwillige Feuerwehr oder die Löscheinheit.

Zugängliche Informationen
Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr bzw. der Löscheinheit werden frühzeitig informiert, wo sie betriebsrelevante Informationen erhalten und haben selbst Zugang dazu. Dies beinhaltet auch eine übersichtliche Darstellung (z. B. von Ordnerstrukturen), um das Finden von Informationen zu erleichtern.

Wertschätzung als Grundlage
Die entscheidende Basis konstruktiver Gespräche ist die Wertschätzung des Gegenübers, beispielsweise bei regelmäßigen Gesprächen. Der richtige Ton und ein offenes Ohr sorgen für eine Identifikation der Kameradinnen und Kameraden mit der Feuerwehr oder der Löscheinheit.

Sicherheit und Gesundheit ansprechen
Sei es als wiederkehrender Punkt auf der Tagesordnung von Teambesprechungen, bei besonderen Anlässen wie Ideentreffen oder durch einen informellen Austausch beim Betriebssport, das Thema Sicherheit und Gesundheit soll regelmäßig angesprochen werden. Allein die Kommunikation über Risiken und Verbesserungspotentiale erhöht bereits das Sicherheits- und Gesundheitsniveau für alle. Die Position der Vertrauensperson, die im Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) gefordert wird, nimmt an dieser Stelle eine besondere Rolle ein. Vertrauenspersonen sollen die Einheitsleiterin oder den Einheitsleiter bei der Wahrnehmung der Führungsaufgaben unterstützen, indem sie den Zusammenhalt fördern, zur Integration des Einzelnen/der Einzelnen in die Einheit beitragen, Konflikten vorbeugen und an der Bewältigung bestehender Konflikte mitwirken.

Austausch strukturieren
Durch regelmäßige strukturierte Versammlungen wird sichergestellt, dass Wissen und Ideen ausgetauscht werden und Informationen nicht verloren gehen. Dies kann zum Beispiel in den regelmäßig stattfindenden Übungen erfolgen oder beispielsweise einmal monatlich im Rahmen eines Ideentreffens umgesetzt werden. Es empfiehlt sich, dass eine Person diese Veranstaltung moderiert und für die Leitung der Feuerwehr oder die Löschgruppe die Ergebnisse dokumentiert.4

Gemeinsam die Präventionskultur verbessern
Die kommmitmensch-Dialoge schärfen bei allen Beteiligten das Verständnis, wie sicheres und gesundes Verhalten auf einem hohen Niveau funktionieren kann – für sich selbst und für andere.

Wertschätzend Feedback geben
Dinge beim Namen zu nennen ist nicht nur eine Aufgabe von Führungskräften. Feedback ist auch unter Kameradinnen und Kameraden und auch gegenüber den Führungskräften wichtig. Die Praxishilfe zum Geben und Nehmen von Feedback informiert darüber, wie mit den „drei W“ – Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch – konstruktiv Feedback gegeben wird.


3. Beteiligung

Die Einbindung von Kameradinnen und Kameraden in betriebliche Entscheidungen ist für alle Beteiligten gewinnbringend. Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren sind Fachleute für ihre Tätigkeit und können oft Ideen einbringen und Probleme erkennen ehe Führungskräfte diese sehen. Ihr Wissen nutzt also der Feuerwehr bzw. der Löscheinheit. Es motiviert und stärkt Kameradinnen und Kameraden, wenn ihre Meinung wertschätzend erfragt und berücksichtigt wird. Die Arbeit wird als sinnhaft erlebt und das Betriebsklima und die Stimmung in der Freiwilligen Feuerwehr werden positiv beeinflusst. Gemeinsam getroffene Entscheidungen haben die beste Chance verwirklicht zu werden. Aus diesen erwächst eine Verbindlichkeit – ein Commitment –, aus dem heraus Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen besser akzeptiert und genutzt werden.

Wichtige Akteure
Aufgabe der Führungskräfte ist es, die organisatorischen Voraussetzungen für eine Beteiligung der Kameradinnen und Kameraden zu schaffen und zu Ergebnissen zu kommen, die schließlich auch umgesetzt werden. Zudem sind die betrieblichen Interessenvertretungen wichtige Ansprechpersonen und Multiplikatorinnen/Multiplikatoren.

In den Dialog treten
Mithilfe der kommmitmensch-Dialoge können Teams unter anderem ihren gegenwärtigen Umgang mit Beteiligung untersuchen. Es handelt sich um ein leicht zu handhabendes Instrument, um von einer kurzen Bestandsaufnahme zu konkreten Veränderungsansätzen zu kommen.

Gefährdungsbeurteilungen nutzen
Gute Beteiligungsmöglichkeiten bietet die Gefährdungsbeurteilung, die gesetzlich vorgeschrieben ist und für jeden Arbeitsplatz erstellt werden muss. Wie eine Gefährdungsbeurteilung beteiligungsorientiert und rechtssicher gelingt, erklären ein kurzer Film der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), das Arbeitsprogramm Psyche (Downloadseite des Kurzfilms) sowie eine Broschüre (Downloadseite der Broschüre).

Ein Vorschlagswesen einführen
Um gemeinsam Verbesserungen zu erzielen, bietet sich ein Vorschlagswesen an. Eine zentral in der Freiwilligen Feuerwehr bzw. der Löscheinheit platzierte Tafel, ein Briefkasten oder eine App laden Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr ein, Ideen einzureichen. Wichtig ist es, eine zeitnahe und wertschätzende Rückmeldung zu organisieren, damit die Kameradinnen und Kameraden motiviert sind, bei weiteren Fragestellungen und Projekten mitzuwirken und ihre Ideen einzubringen.

Regelmäßig Ideen sammeln
Ein effektives Instrument, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, ist der Ideentreff, eine praktische Hilfestellung für kleine Löscheinheiten, um die Ideen von Kameradinnen und Kameraden stärker einzubinden. Kernstück sind regelmäßige, nach einem festgelegten Muster ablaufende Besprechungen. Detaillierte Informationen zu Ideen-Treffen finden Sie in der Broschüre DGUV Information 206-007 „So geht's mit Ideen-Treffen“

Strukturen schaffen
Beteiligung muss sich in Strukturen und Abläufen der Freiwilligen Feuerwehr bzw. der Löscheinheit widerspiegeln. Nur so entstehen Verlässlichkeit und Vertrauen darin, dass Beteiligung akzeptiert und gewollt ist. Am besten wird diese Verbindlichkeit schriftlich, zum Beispiel im Leitbild oder in Dienst- beziehungsweise Betriebsvereinbarungen, festgehalten.


4. Fehlerkultur

Führungskräfte und Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr können aus Fehlern und unerwünschten Ereignissen viel darüber lernen, wie sie ihre Arbeit in Zukunft besser gestalten können. Durch die Analyse von Beinahe-Unfällen können Schlussfolgerungen über deren Ursachen gezogen und Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Durch einen gut etablierten Prozess der Fehlermeldung und -aufarbeitung sowie der nachfolgenden Entscheidungsfindung wird – auch im Ernstfall – schnelles Handeln ermöglicht.

Wenn Kameradinnen und Kameraden erleben, dass im Unternehmen mit Fehlern oder Ereignissen konstruktiv umgegangen wird, erhöht dies auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Alltag bereits über kleine Fehler und Abweichungen offener sprechen und diese nicht verschweigen. Eine Kultur, in der Führungskräfte und Kameradinnen und Kameraden frei von Angst Fehler eingestehen können, wirkt sich zudem positiv auf das Betriebsklima aus.

Akzeptanz für Fehler schaffen
Wenn den Kameradinnen und Kameraden bewusst ist, dass unerwünschte Ereignisse wichtige Informationen liefern und sie erleben, dass mit dieser Information konstruktiv umgegangen wird, sind sie bestärkt, über diese Fehler zu sprechen. Auch die Ansprache von Fehlern anderer wird dann leichter.

Die Fehlermeldung fördern
Meldehilfen die den Beteiligten auf einfache Weise die Möglichkeit geben, den Unfall oder den Fehler zu schildern, können die Fehlermeldung anregen.

Aufarbeiten mit System
Die Ereignisanalyse dient dazu, ein unerwünschtes Ereignis besser zu verstehen, um möglichst viel daraus zu lernen. Sie besteht aus drei Phasen. In Phase 1 wird mithilfe erkundender Fragen möglichst viel Information über das Ereignis gesammelt. Phase 2 dient dem Aufstellen von Annahmen, was zu diesem Vorfall geführt haben könnte. In Phase 3 werden diese Annahmen bewertet und das folgende Vorgehen geplant. Eine gute Nachbesprechung eines Einsatzes oder einer Übung ist an dieser Stelle beispielhaft zu nennen.

Konsequenzen in begründeten Fällen
Auch in einer gut funktionierenden Fehlerkultur müssen Fahrlässigkeit oder mutwillige Verstöße gegen Regeln Konsequenzen haben. Für alle in der Freiwilligen Feuerwehr sollte aber klar sein, dass Konsequenzen eben nur in diesen Fällen drohen.

Richtig Feedback geben
Schuldzuweisungen führen zum Zurückhalten wichtiger Informationen. Konstruktives, nachvollziehbares Feedback hingegen weist den Beteiligten den richtigen Weg im Umgang mit Fehlern und bildet die Grundlage für offenen Austausch – auch über Fehler.

Die Fehlerkultur im Management verankern
In größeren Einrichtungen kann es wirkungsvoll sein, die Fehlerkultur als Teil eines Managementsystems sowie in den Leitlinien zu verankern. Es müssen aber aus diesen Festschreibungen auch konkrete Maßnahmen im Arbeitsalltag folgen.


5. Betriebsklima

Ein gutes Betriebsklima geht einher mit sozialer Unterstützung, gegenseitigem Vertrauen, guter Kommunikation, einem konstruktiven Umgang mit Fehlern und Konflikten, individueller Wertschätzung und guter Führung. Wer heute gut ausgebildete Personen finden und lange an die Freiwillige Feuerwehr bzw. die Löscheinheit binden will, braucht ein solches Betriebsklima.

Ein gutes Betriebsklima wirkt sich nicht nur auf die Stimmung, sondern auch auf die Motivation, das Engagement, die Produktivität und die Sicherheit und Gesundheit aller in der Freiwilligen Feuerwehr aus. Kameradinnen und Kameraden, die sich mit „ihrer“ Freiwilligen Feuerwehr identifizieren und stolz sind, dort zu arbeiten, sind bereit, sich stärker für ihre Freiwillige Feuerwehr einzusetzen. Ein fairer und offener Umgang miteinander macht es auch möglich, die Potentiale vielfältiger Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr zu nutzen. Diese bringen dann viel eher unterschiedliche Blickwinkel und Ideen ein. Die Ideen können genutzt werden, um mögliche Probleme, aber auch neue Chancen früher zu erkennen.

Den Umgang pflegen
Nicht nur Lob ist ein wichtiger Faktor, sondern auch ehrliche Anerkennung, Wertschätzung und Respekt spielen eine große Rolle beim Thema Wohlfühlen in der Freiwilligen Feuerwehr.

Gemeinsame Aktivitäten veranstalten
Planen Sie gemeinsame Aktivitäten, die von den Kameradinnen und Kameraden positiv erlebt werden. Dies kann beispielsweise eine besondere Veranstaltung, ein regelmäßiges gemeinsames Treffen neben den Übungen und Tätigkeiten, ein Gesundheitstag oder gemeinschaftlicher Sport sein.

Regeln vereinbaren
Stellen Sie gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden Regeln der Zusammenarbeit auf. Nach der gemeinsamen Erarbeitung hängen Sie diese Regeln gut sichtbar für alle aus. So hat jede/r Beteiligte die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren und sich nach diesen Regeln zu verhalten.

Vielfalt anerkennen und leben
Jeder Mensch ist anders und das sind auch die Kameradinnen und Kameraden in einer Freiwilligen Feuerwehr. Damit die Vielfalt in der Freiwilligen Feuerwehr erfolgreich gelebt werden kann, sollte jegliche Diskriminierung verhindert werden. Gehen Sie deshalb nicht nur auf die fachliche Notwendigkeit der Kameradinnen und Kameraden ein, sondern auch auf die soziale Passung, um den aktiven Austausch im Team anzuregen und Innovationen zu ermöglichen.


6. Sicherheit und Gesundheit 

Engagement beim Thema Sicherheit und Gesundheit kann als Erfolgsfaktor sowohl nach innen als auch nach außen wirken. Freiwillige Feuerwehren profitieren von einer sicheren und gesunden Kultur unter anderem durch geringere Ausfallzeiten und Unfallzahlen sowie den Zugewinn an Qualität und Produktivität. Sichere und gesunde Freiwillige Feuerwehren sind zudem attraktiv für potentiell neue Mitglieder.

Sicherheit und Gesundheit als selbstverständlicher Aspekt
Bei betrieblichen Entscheidungen spielt Effizienz in der Regel die entscheidende Rolle. Ebenso selbstverständlich sollte es aber sein, dass bei Entscheidungen über den Kauf neuer Arbeits- bzw. Einsatzmittel, der Beauftragung von Dienstleistungen oder der Planung betrieblicher Abläufe geprüft wird, wie Sicherheit und Gesundheit dabei optimal berücksichtigt werden können. Eine intensive Beteiligung der Kameradinnen und Kameraden, die von diesen Entscheidungen betroffen sind, ist dafür sehr hilfreich.

Potentiale und Risiken kontinuierlich zusammentragen
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Unternehmen und Einrichtungen eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen. Darin sollen Risiken und Potentiale für Sicherheit und Gesundheit dokumentiert und Maßnahmen eingeleitet werden. Erfolgt eine solche Sammlung kontinuierlich und werden die Kameradinnen und Kameraden beteiligt, sinkt der Aufwand, und es wird gleichzeitig selbstverständlich, im Alltag auf Sicherheit und Gesundheit zu achten.

Sicherheits- und Gesundheitskompetenz fördern
Gerade vor dem Hintergrund der schnellen Veränderungen in der Arbeitswelt, ist es ein entscheidender Vorteil, wenn Kameradinnen und Kameraden Sicherheit und Gesundheit auch selbst im Blick haben. Dafür ist es auch wichtig, dass sie Risiken und Potentiale selbst erkennen können. Qualifizierung, Sensibilisierung und betriebliche Angebote wie z. B. Sport sind daher ebenfalls wichtige Bausteine. Führungskräfte sollten gezielt darauf achten, dass Kameradinnen und Kameraden solche Kompetenzen erwerben.

Prozess etablieren
Eine gute Präventionskultur lässt sich in der Regel nur über einen längeren Zeitraum etablieren. Für einen solchen Veränderungsprozess ist es wichtig, ein klares Ziel zu formulieren und dieses mit den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr abzustimmen (z. B. „Jede neue Kameradin/jeder neue Kamerad soll bei uns schon in der ersten Woche merken, dass Sicherheit und Gesundheit einen hohen Stellenwert haben.“). Das erhöht den Willen erheblich, Veränderungen mitzutragen. Darüber hinaus sollte klar festgelegt werden, wer den Veränderungsprozess vorantreibt und wie die einzelnen Schritte aussehen. Natürlich können im Prozess auch Schritte verändert werden. Auch hier ist eine enge Abstimmung mit den Kameradinnen und Kameraden förderlich.

Ganzheitlich ansetzen
Die Kampagne kommmitmensch zielt darauf ab, dass Sicherheit und Gesundheit die Angelegenheit aller Führungskräfte und Kameradinnen und Kameraden ist. Managementsysteme, Führungsleitlinien, Betriebsvereinbarungen, Qualifizierung und der offene Austausch helfen, Sicherheit und Gesundheit in betrieblichen Strukturen und Arbeitsprozessen sowie in sozialen Beziehungen der Menschen zu verankern. So werden Sicherheit und Gesundheit zu gelebten Grundwerten, die bei allen Entscheidungen mitgedacht werden und ganz selbstverständlich fester Bestandteil des täglichen Handelns sind.

Hinweis
Der vorstehende Text zum Thema „kommmitmensch“ wurde auf Grundlage der Kampagne www.kommmitmensch.de erstellt.

Stand: 04/2020
Webcode: w138